15. August 2025

Interview mit Hampe Weller, Fahrer

Seit 18 Jahren fährt Hampe Weller mit seinem Fiat durch die 76 Kurven der Arosa ClassicCar – und nennt das Fahrerlager liebevoll „Familie“.
Zum 20-Jahr-Jubiläum wird wieder Geschichte geschrieben – mit Leidenschaft, PS und echter Bergemotion.
Sie fahren in Arosa schon seit vielen Jahren, kennen die 76 Kurven aus der Fahrerperspektive bestens. Wie hat damals alles begonnen?

Ich bin nun das 18. Mal mit dabei. Als Aroser, hier in den Bergen aufgewachsen, kenne ich jeden Dolendeckel. Als ich damals zum ersten Mal davon hörte, war für mich klar: da will ich mitmachen. Ein Kollege hat mir dann einen Fiat ausgeliehen. Mittlerweile gehört er mir. Und ich fahre immer noch mit diesem einen Fiat in Arosa – seit der ersten Teilnahme.

Sie sind einer von über 170 Teilnehmenden. Die Wartelisten werden länger, das Rennen von Jahr zu Jahr beliebter. Was macht die Arosa ClassicCar aus?

Ich bin verliebt in Arosa, es bietet die schönste Bergwelt, das ist einmalig. Das Fahrerlager ist zudem wie eine Familie. Das Gefühl, dass alle mit Freude dabei sind, das erlebt man hier in Arosa wirklich so. Das zeichnet den Ort aus. Auch jedes Jahr immer dieselben Gesichter der vielen Helferinnen und Helfern zu sehen, das ist jedes Mal ein Heimkommen für mich. Dann die Strecke selbst: die ist anspruchsvoll und selektioniert automatisch auch ein wenig – und hält so vielleicht auch die einen oder anderen davon ab, sich da messen zu wollen. Aber man trifft schon viele gute Fahrer.

Man könnte sagen, Sie sind einer dieser besseren Fahrer. Was ist Ihr sportliches Ziel?

Ich möchte schnell sein und habe seit drei Jahren einen Beifahrer, der ebenfalls den Plausch hat. Das finde ich cool. Die Zeit ist schon wichtig – es ist schliesslich ja auch ein Bergrennen.

Haben Sie Respekt vor der Strecke?

Man muss Respekt haben. Obwohl ich jedes Jahr älter werde, fahre ich immer dieselben Zeiten. Die Routine überwiegt also fast etwas. Gewisse Automatismen spielen sich schon ein.

Ist es ein Privileg, an der Arosa ClassicCar mitfahren zu dürfen?

Absolut, ich schätze das sehr. Und das Fahrzeug ist auch wichtig – du brauchst halt eines, von dem es nicht so viele gibt. Die Hoffnungen sind gross, dass ich dabei sein darf, da ich seit so vielen Jahren nun schon starte. Und ich helfe ja auch im Hintergrund etwas mit. Da entstehen tolle Freundschaften innerhalb des Organisationskomitees.

Über die Jahre kommt viel zusammen. Was ist Ihr verrücktestes Erlebnis?

Ich bin mal mit Schnee auf dem Dach an den Start hinuntergefahren – so richtig viel Schnee, mindestens 10cm.

Das stelle ich mir herausfordernd vor, da es doch einige spezielle Kurven gibt. Haben Sie eigentliche eine Lieblingskurve?

Der Schoggi-Rank – der ist bekannt. Den darf man als Lieblingskurve nennen, dort hatte ich mal einen anderen Fahrer in einem Trainingslauf aussen rum überholt.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Oder macht einen die ACC bereits heute wunschlos glücklich?

Ich bin wunschlos glücklich und hoffe, dass die Verbrennungsmotor weiterhin wertgeschätzt und respektiert werden. Es ist eine Frage der Zeit, bis der Verbrennungsmotor in vielleicht verbesserter Form weiterentwickelt wird.

Autorenschaft
Simon Huwiler
Zum Profil

Simon Huwiler studierte an der Hochschule für Wirtschaft Luzern (HSLU) Betriebsökonomie mit Vertiefung Kommunikation und Marketing und am Medienausbildungszentrum in Luzern (MAZ) Journalismus. Mit seiner Kommunikationsagentur Kurkuma Communication (kurcom.ch) ist er für verschiedene Unternehmen in den Bereichen Kommunikation, Social Media und Marketing tätig. Zudem unterstützt Simon seine Kunden seit vielen Jahren auch visuell in der Kommunikation – als Fotograf (simonhuwiler.com).


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